Ausstellungen

2005-2019 

atelier-k, Heinsberg

2007

Kunst- und Kulturtag Wassenberg

2009

KulturKreisKirche, Oberbruch

2009

Pro Arte, Erkelenz

2019-2014

Künstlerstammtisch Wassenberg

2010/11/13/18

Kunststroom, Roerdalen, NL

2012-2017

kunstlabor-Live, Erkelenz

2013-2019/23

Kunsttour, Kreis Heinsberg

2016

eesdron, Hückelhoven

2016-19

Jahresausstellung Künstler-Forum Schloss Zweibrüggen e.V.

2017

Volksbank Heinsberg

2019  Einzelausstellung Kunstverein Heinsberg

2022                                             Ausstellung woma(e)n, Heinsberg-Oberbruch

                                                      Filigranes in Farbe und Ton, Kunstverein Canthe Hückelhoven-Ratheim

2023                                              Ansichten in Malerei, Zeichnungen und Keramik

                                                       Dorothea Kempen, Gertrud Schaefer, Alsdorf , Schaffrathhaus

 

Ton ist das älteste Material gefundener Artefakte, die auf circa zwanzigtausend Jahre zurückzuverfolgen sind. Kleine Figuren in Tier- und Menschengestalt wurden in Nordafrika ausgegraben. Gefäßkeramiken entstanden mit beginnendem Anbau und Aufbereitung von Naturpflanzen im 7.-11. Jahrtausend.

Bevor Brennöfen zum Einsatz kamen, legte man das getrocknete Brenngut in die Glut des offenen Feuers. Ob mit oder ohne Engobe und Glasur versehen, wird erst nach dem Brand das endgültige Ergebnis sichtbar – und das ist bis heute so.

 

In der Bildenden Kunst hat das Material Ton immer eine bevorzugte Stellung eingenommen, da seine Eigenschaften sich hervorragend eignen, Formgebung und Kreativität zum Ausdruck zu bringen. Zeitgenössische Künstler kommen immer häufiger wieder darauf zurück,ei es in den gegenständlichen oder abstrakten Gestaltungen.

 

Der Titel der Ausstellung „1250°C“ von Gertrud Schaefer kennzeichnet den letzten Vorgang der Entstehung der keramischen Objekte.

Ihre Plastiken führen uns in eine geheimnisvolle Welt der Organismen, die so als Abbild von der Wirklichkeit existieren könnten. Der Betrachter assoziiert spontan die Formen pflanzlicher und anderer unterschiedlich organischer Wesen, doch sind sie alle aus dem Schöpfungswillen der Künstlerin hervorgegangen.

 

Da tauchen Bilder in unserer Erinnerung auf, die nach außen gestülpte Seeigel erinnern, deren Tentakel in alle Richtungen drängen und vom Wasser umspült sich rhythmisch zu bewegen scheinen.

Ein anderes, in sich geschlossenes Objekt erweckt mit seinen filigranen Schichtungen mit minimaler Öffnung den Eindruck einer Behausung von Insekten und Käfern. Diese geschlossene Form, einem Kokon gleich, basiert auf unterschiedlich gerichteten Schichtungen, deren Oberflächenstruktur stellenweise eingerollt oder aufgesprungen ist.

 

Differenzierte Helligkeitsstufen, hervorgerufen durch den Lichteinfall in Spaltungen und Rissen, modellieren die Oberfläche in vielfältigen Grautönen. Charakteristisch für die Arbeiten der Künstlerin ist die weitgehende unbunte Farbigkeit der Objekte, deren Spannung aus dem Licht und Schatten und den Variationen von Hell und Dunkel komponiert sind. Das gilt für die, die gegenständlich gedeutet werden können sowie auch für die völlig freien Arbeiten.

 

Häufig stellt man sich die Frage, ob das verwendete Material wirklich Ton ist, so fragil kommen die Plastiken daher, dass man eher an Papier oder Karton denkt, kaum mag man sie berühren, so verletzlich und zerbrechlich ist ihr Erscheinungsbild.

Die Sinnlichkeit und die ästhetische Qualität der Arbeiten heben sie weit über das Kunsthandwerkliche hinaus. In ihrer Innovation und vielfältigen Möglichkeit der Interprätation präsentieren sie sich als autarkes Kunstwerk.

 

Ingrid Trantenroth-Scholz

Kunstverein Region Heinsberg

 

Text:  Ingrid Trantenroth-Scholz